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Submitted by Häßler on

»Horde« Webmail

Webmail ist ein Emailprogramm "im Browser". Google Mail und iCloud von Apple sind Beispiele für Webmailer. Ein Webmailer wie Horde oder Roundcube ist praktisch, wenn man unterwegs ist oder mit den Einstellungen des Emailprogramms nicht klarkommt: Webmailer sind Mailprogramme im Browser.

Ein uralter Vertreter dieses Spezies ist HORDE. Wenn man kein Emailprogramm auf dem Rechner installieren will oder mit den Einstellungen des eigenen Emailprogramms nicht klarkommt oder glaubt, dass mit dem Mailserver beim Provider etwas nicht stimmt … Webmail geht immer.

Ein Quäntchen Sicherheit

Webmailer sind nicht immer so komfortabel wie ein Mailprogramm, aber sie bieten einen Vorteil: Webmailer verschlüsseln unsere Emails, so dass sie nicht abgehört werden können, auch wenn die Seite ohne Zertifikat unter http läuft. Das Abhören unserer geheimen Emails von Tante Erika und an die Leiterin des Jogakurses ist weniger ein Hobby der NSA und des BNDs, sondern vor allem ein Tummelplatz für Viren und Trojaner. Webmail ist immer verschlüsselt. 

Für HORDE brauche ich nur meine Emailadresse und mein Passwort und muss keine weiteren Einstellungen vornehmen. Ich muss nur die Adresse meines Webmailers kennen und die ist üblicherweise

webmail.meineseite.de
Webmail 1

War die Anmeldung erfolgreich, erwartet uns eine … mehr oder minder … leere Seite. Oben links neben dem großen Eintrag "Horde" einmal auf Mail klicken.

Webmail 2

Schon mal in Voraus merken: Auf der rechten Seite steht ein kleines Symbol für "Abmelden vom Webmailer".

Jetzt zeigt Horde eine Liste aller Emails, die auf dem Server liegen: Gelesene, ungelesene (zu erkennen an einem kleinen dunklen Briefumschlag), gelöschte (zu erkennt an der dunklen Mülltonne).

Mails, die wir beantwortet haben, sind grün unterlegt.

webmail 3

Eine Email schreiben: Oben links mit New Message / neue Nachricht – ein Klick öffnet ein neues Fenster oder ein Tab des Browser, in dem Email geschrieben und versendet werden.

Wird eine Mail markiert, können wir sie weiter unten im Fenster lesen. Ab und zu kommt allerdings ein Text auf gelbem Untergrund: Dieser Nachrichtenteil enthält HTML-Daten, aber die direkte Anzeige von HTML-Daten wurde nicht erlaubt.

Das sind fast immer Bilder oder Anhänge wie PDFs. Horde zeigt Anhänge nicht automatisch an, denn dadurch erfährt ein Spammer, dass die Email bei uns ankam ankam und zum Lesen geöffnet wurde. Anhänge in Email sollte man nur öffnen, wenn der Absender halbwegs vertrauenswürdig erscheint. Das Öffnen der Email alleine kann schon reichen, um den Spammer zu informieren, dass die Email ankam: Bilder und PDFs werden nicht vom Emailprogramm mitgelie

fert, sondern liegen auf dem Server des Spammers und werden – ähnlich wie auf Webseiten – über den Spamserver angezeigt. Der Spammer sieht dann, dass die IP-Adresse ***.***.***.*** auf das Bild zugegriffen hat und freut sich, dass seine nervigen, miesen und irreführenden Emails bei uns ankommen.

So, genug Angst verbreitet …

Email im Webmailer Horde beantworten

Um eine Email beantworten, auf die Zeile mit dem Absender und dem Betreff doppelt klicken.

Asche zu Asche, Spam zu Spam

Wenn wir eine Email schon aufgrund des Absenders und des Betreffs als Spam erkennen, mit der Maus packen und auf den Spamordner links ziehen. Webmailer lernen von den Emails, die wir auf den Spamordner schieben und werden weitere Emails, die ähnliche Merkmale haben, später automatisch im Spamordner ablegen. Dahin geraten allerdings auch schon mal Emails von nachlässigen Schreibern. Der Spamfilter schnappt schnell zu, wenn die Email keine Ansprache wie "Hallo Jürgen" oder "Liebe Tante Marianne" hat, wenn die Email keine Unterschrift aufweist. Ein ordentlicher Betreff (Subject), Ansprache und Absender hingegen helfen bei den Empfängern unserer eigenen Emails, den Spamfiltern zu entkommen.

Es kann aber nicht schaden, sich mit einem Klick auf den Spamordner (links) von Zeit zu Zeit einen Überblick über die eingelaufenen Spams zu verschaffen – solange bis man dem Spamfilter des Mailservers voll und ganz vertraut.

Emails löschen

Damit der Email-Ordner nicht eines Tages überläuft und Spam-Emails so schnell wie möglich beseitigt werden, ist Reinemachen und Löschen angesagt. Emails in der kleinen Checkbox links neben dem Absender markieren und oben auf Löschen klicken. Die Emails verschwinden dann nicht, sondern Horde streicht Absender und Betreff durch. Ein Papierkorb erschein vor dem Absender.

Auf der rechten Seite oben gibt es zwei Buttons Hide Deleted (Gelöschte Nachrichten verbergen) und Purge Deleted (endgültig löschen).

Noch einmal das Dauerthema »Spam«

Warum bekomme ich hunderte von Spams am Tag?

  • Wann immer wir unsere Emailadresse in welcher Form auch immer abliefern, wächst die Gefahr, bei der nächsten Gelegenheit einem Spammer zum Opfer zu fallen.
  • Wir schreiben eine Email an unseren Freund Emil, Emil hat einen Virus oder Trojaner auf dem PC, der unsere Emailadresse ausliest und zack, sind wir dabei.
  • Emil verschickt eine Einladung per Email an seinen ganzen Freundeskreis oder Schützenverein mit allen Emailadressen im CC (Carbon Copy – Kohlepapier-Durchschlag … in Anlehnung an die gute alte Zeit der Schreibmaschinenära). Unter den Empfängern haben zwei oder drei auch einen Virus auf dem PC und schon kommen die Spammer von allen Seiten.
  • Wir erhalten einen Newsletter, den wir gar nicht bestellt haben und klicken auf das "Vom Newsletter abmelden". Zack, da hat uns schon wieder ein Spammer erwischt.
  • Wir melden uns bei einen kostenlosen Service an, der Webserver dieses Dienstleisters wird gehackt, und schon kann uns noch ein Spammer zumüllen.
  • Wir melden uns bei einem seriösen Software-Hersteller an und kaufen ein Abrechnungsprogramm. Der Webauftritt des Herstellers wird gehackt, … und ratet mal …
  • Und woher kommen die kleinen Viren? Sie kommen aus Anhängen in der Email, auf die man schnell mal klickt. Aus Anhängen in der Email und dubiosen Webseiten, die wir dummerweise geöffnet haben.
  • Weil wir die regelmäßigen Updates des Betriebssystems, des Mailprogramms und des Browsers abgestellt haben, sitzen wir auf einem System voller Bugs und offener Türen. Weil wir ein schlichtes Passwort mit vier oder fünf Buchstaben für unseren Mailaccount benutzen, wird unser Mailaccount innerhalb weniger Sekunden gehackt.

Mit dem Alter einer Emailadresse wächst die Zahl der Spammer von Jahr zu Jahr. Einfach weil wir ganz unschuldig Emails versenden.