Richtig gute Newsletter
Der Newsletter stärkt den Kontakt mit Kunden und Kaufinteressenten und baut das Branding (Markenname) auf – das gilt speziell für kleine und mittlere Unternehmen. Schon das regelmäßige Versenden des Newsletters ist ein Beweis für Zuverlässigkeit und Professionalität.
Ideen für den Newsletter
Der erste Newsletter beginnt mit dem Sammeln von Ideen und Anregungen für den Inhalt. Worüber schreibe ich? Newsletter von Mitbewerbern zu abonnieren und zu studieren ist der erste Akt.
- Beschreibe dein Produkt nicht einfach, sondern stelle die Vorteile heraus. Potentielle Kunden wollen wissen, warum du besser bist.
- Wie hebst du dich von deinen Konkurrenten ab? Erwähnungen in den Medien, neue Produkte, neue Tätigkeitsfelder.
- Welche besonderen Merkmale kennzeichnen deine Produkte und deine Dienstleistungen? Gibt es ungewöhnliche Verwendungsarten? Tipps für die Reinigung und Pflegehinweise?
- Hat das Unternehmen ein spezielles Know-How? Erwähne anerkannte Ausbildungen, Zertifikate, Kundenstimmen, beschreibe ein Projekt.
- Gibt es Veranstaltungen, die du empfehlen kannst? Webseiten mit Tipps und Hintergrundinformationen oder Produkttests? Sei derjenige, der die Recherche lenkt und überlasse die Recherche nicht den Suchmaschinen.
Dieser Teil darf in jeden Newsletter, aber drei Sätze reichen.
Sympathiepunkte sammeln
Ein mittelständisches Unternehmen kann Kunden und Interessenten persönliche Hilfestellung leisten, gleich ob Tischlerwerkstatt, Haushaltswarengeschäft oder Gebäude- und Fassadenreiniger – z.B.:
- eine Beschreibung, wie die antike Bauerntruhe von alten Lackschichten befreit wurde,
- die Geschichte, wie das Ersatzgedeck von einem Hutschenreuther-Porzellan beschafft wurde,
- stelle ein Projekt vor, zeige Fotos vorher – nachher; Geschichten »hinter den Kulissen« finden immer interessierte Leser,
Zusätzliche Ideen für den Newsletter:
- Pro Bono-Projekte für allgemeinnützige Organisationen bringen Sympathie,
- weise dich als Experte für dein Spezialgebiet aus,
- besondere Angebote für Abonnenten anstelle von Deals für jedermann.
Kampf gegen die Email-Programme
Ein pixelgenaues Erscheinungsbild des Newsletters in allen Email-Programmen ist unmöglich, denn Outlook, Mozilla Thunderbird, Apple Mail, Lotus Notes, Windows Live haben sich mit Zähnen und Klauen gegen jegliche Standardisierung gewehrt. Kaum ein Email-Programm kann formatierte Emails ohne Einschränkung darstellen und die Webmailer (browserbasierte Mail-Programme) zeigen Bilder erst auf ausdrückliches Verlangen der Leser. Webdesigner sind schon glücklich, wenn ein Newsletter nur in zwei Dritteln der Mail-Programme attraktiv wirkt. Ein Rundschreiben oder Mailing hat keinen Einfluss auf die Einstellung des Email-Programms und die Spamfilter beim Empfänger.
Damit muss jeder Absender rechnen:
- Bilder und Hintergründe werden nicht angezeigt.
- Viele Email-Clients zeigen Bilder nur an, wenn der Benutzer die Bildanzeige freischaltet.
- Die meisten Mail-Clients spielen kein Video oder Audio ab und unterstützen weder Javascript noch ActiveX.
Am Ende lesen wir unsere Emails auf dem Handy, mit dem Tablett, auf Notebooks, mit dem großen Monitor, unter Windows, Mac OS und zahlreichen Variationen von Unix.
∎ 35% IOS (iPhone, iPad) ∎ 20% Outlook ∎ 12% Webmail ∎ 11% Apple Mail ∎ 8% Gmail ∎ 5% Thunderbird ∎ 4% Android ∎ 5% sonstige
Quelle: Campaignmonitor – Email Client Popularity
Die Statistik ist auf die deutschen Verhältnisse angepasst – aber die Email-Programme der Leser werden immer signifikant von diesen Zahlen abweichen. Wir lesen unsere Emails morgens in der Bahn auf dem Handy, in der Mittagspause mit einem Webmailer, nach Feierabend auf dem Notebook, auf Geschäftsreise und im Urlaub mit dem iPad. Wir registrieren jede Email – auch rückblickend.
Email-Newsletter werden immer wahrgenommen.
Spam-Hürde meistern
Wer die Funktionsweise der Spamfilter nicht kennt, versenkt den Newsletter im Handumdrehen – ungesehen – in ein schwarzes Loch. Der Newsletter muss die markanten Klippen umschiffen.
Newsletter dürfen niemals mit einem eigenen Mailprogramm verschickt werden. Das bringt den Absender im Handumdrehen auf die Blacklists. Die beste Lösung ist der Versand von Mailings und Newletter über einen speziellen Whitelist-Server.
Danach bestimmen weitere Faktoren, ob sich der Email-Newsletter in den Maschen der Spamfilter verfängt:
Von der Absender-Adresse wurde zuvor noch keine Email empfangen und das Mailing enthält kein Impressum.
Das Mailing enthält Dateianhänge (Word, Excel, PDF usw.). Anhänge sind immer ein Verdachtsmoment für die Spamfilter: Dateien werden stattdessen von der Webseite aus zum Download angeboten.
Die Email enthält die typischen Wörter der Spammer: kostenlos, neu, Top, Verdienst, günstig, halber Preis, Sonderangebot. Alle Wörter rund um Erotik, Sex und Glücksspiel sind tabu.
Die Email enthält viele Bilder im Vergleich zur Textmenge und obendrein wenig Text. Unterschiedlich große und bunte Schriften sind ebenfalls ein Verdachtsmoment.
Der Email-Newsletter kommt von einer »komischen« Adresse oder endet mit Ziffern im Benutzernamen.
Der Name des Empfängers wird nicht erwähnt. Emailadressen ohne qualifizierten Namen gehören nicht in die Empfängerliste.
Das ist nur eine kleine Auswahl. Werfen Sie einen Blick in Ihren Spamordner und suchen Sie nach den typischen Mustern und Floskeln.
Newsletter-Versand
Für jedes Content Management System gibt es Newsletter-Plugins. Für WordPress gibt es das Plugin Knews für Newsletter – mit einer graphischen Oberfläche. Für Drupal gibt es HTML Mail.
Beim Versenden des Newsletters über einen normalen Webspace besteht die Gefahr, dass der Provider den Massenversand sperrt, weil der Server lahmgelegt wird und der Verdacht auf Spam-Emails entsteht. Gute Plugins verhindern dies durch das Versenden in kleinen Einheiten – max. 50 Emails versenden, 15 Minuten Pause, 50 Emails versenden …
Mit mehr als 2000 Adressen ist der Newsletter ein Bombenerfolg und das Hosting auf einem vServer oder Root-Server wird zum »Must-have«. Die elegante Alternative ist das Versenden über einen Mailing-Dienst wie rapidmail oder Newsletter2Go.
Adressliste
Den Newsletter an Fremde zu versenden, kommt nicht in Frage. Nur eine ausdrücklichen Erlaubnis des Empfängers verhindert Abmahnungen wegen Spam (Can Spam).
Fragen Sie Ihre Kunden im Frisörsalon oder Fotostudio, ob Sie Interesse an einem regelmäßigen Newsletter haben. Wer bereits per Email Fragen an den Support oder Vertrieb gerichtet hat, ist ebenfalls interessiert.
Die sauberste Methode, eine Adressliste aufzubauen, ist ein Button auf jeder Landingpage mit dem Appell, den Newsletter zu abonnieren. Gekaufte Adresslisten hingegen sind ihr Geld nicht wert. Mit jeder unqualifizierten Adresse wächst die Gefahr, dass der Newsletter auf eine Blacklist gerät. Wenn eine Emailadresse mehrmals nacheinander den Newsletter zurückweist (bounce), entfernen Sie die Adresse aus der Liste.
Eine gute Adressliste ist ein kostbares Gut und muss gesichert, vor Hackern abgeschottet und gepflegt werden.
Berechnen Sie den Erfolg eines Newsletters nicht nach der Zahl der Empfänger. Ein echter Abonnent ist mehr wert als 500 gekaufte Adressen.
Newsletter vs. Facebook-Seite
Es kann ein Jahr dauern bis die Zahl der Empfänger soweit angewachsen ist, dass Sie nach dem Versenden des Newsletters einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen sehen. Einen Facebook- oder Twitter-Account zu einer angemessenen Zahl von Fans und Followern zu bringen, dauert ebenso lang.
Ein monatlicher Newsletter ist anfangs Blut, Schweiß und Tränen, während das Posten auf Facebook und twittern so schön einfach erscheinen. Aber wer soziale Netzwerke erfolgreich gestalten will, muss mehr als 1000 Fans, Friends und Follower gewinnen und pflegen. Das ist nicht minder viel Arbeit – dabei ist der Anteil echter Kunden bei Fans und Followern geringer.
Fans und Follower kommen und gehen, aber die Emailadressen der Mailinglisten bleiben
Bei Facebook, Twitter und & Co muss sich jeder Beitrag gegen wahre Fluten von Posts durchsetzen. Der Email-Newsletter landet beim Empfänger in der Inbox oder im Posteingang und wird als Auffrischung wahrgenommen, selbst wenn er nicht angeklickt wird.